Monster Oma

Familien, in denen alles immer perfekt ist, die gibt es wahrscheinlich nur im Fernsehen. Auch wenn man sich solche Friede-, Freude- Eierkuchenfamilien vielleicht gerne dort mal anschaut – realistischer sind Familien, in denen nicht alles glatt läuft. Und genau hier setzt das Buch an, dass wir euch heute vorstellen möchten:

„Wie sie wohl aussieht, meine Monsteroma? Ob sie Krallen hat und Feuer spucken kann? Sie hat bestimmt aufregende Dinge zu erzählen.“

„Monster Oma“

„Monster Oma“ von Lena Steffinger. Erschienen 2022 im Verlag Kunstanstifter. 28 S., ab 3 Jahre.

Die Hauptfigur in diesem feinfühligen Bilderbuch, ein Mädchen, lebt in einer liebevollen Familie, mit einem Papa, der immer fröhlich ist und singt. Aber am Ende des Sommers ist er plötzlich wie ausgewechselt. Grund ist der Geburtstag seiner Mutter, die er – so gehört es sich ja – besuchen soll. Doch Monster verdienen keinen Besuch, findet Papa, der scheinbar kein gutes Verhältnis zu seiner Mutter. Das Mädchen aber findet die Vorstellung einer Monster Oma ziemlich spannend. So spannend, dass es sich kurzerhand entschließt, dieses Jahr zu dem obligatorischen Geburtstagsbesuch mitzukommen.

In der Fantasie des Mädchens erwartet sie ein großes, haariges, mit spitzen Zähnen ausgestattetes Ungeheuer. Doch als sie endlich nach vielen Ausflüchten von Papa endlich vor der Tür stehen, öffnet eine schmale, sehr reservierte grauhaarige Frau die Tür.

Eine große Friede-Freude-Eierkuchen-Versöhnung wird man in diesem Buch vergeblich suchen. Und doch gibt es positive Ausblicke: Die Monster Mutter ist keine Monster Oma. Denn sie freut sich, dass das Mädchen auch nächstes Jahr zu Besuch kommen möchte. Und das Singen, dass Papa nach dem schwierigen Besuch wieder anfängt, das hat er von seiner Mutter.

Ein wunderbar feinfühliges, gleichsam leise humorvolles Buch über Beziehungen zwischen den Generationen, die nicht immer problemlos verlaufen. Und in der gezeigt wird, dass eine Oma nicht immer dem gängigen Klischee einer liebevollen älteren Frau entspricht. Und Eltern auch nur Menschen sind, die Fehler, manchmal auch ein schlechtes Verhalten und ggf. schwierige Beziehungen zu ihren eigenen Eltern haben.

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Danke, lieber Verlag Kunstanstifter und Kirchner Kommunikation, für das schöne Rezensionsexemplar! Werbung (Markennennung), unbezahlt

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