Rosie auf dem Baum

Rosie ist ein tolles Mädchen, sie ist stark, sie hat ihren Willen, sie hört auf ihr Herz und sie stellt Dinge in Frage. Sie kann die Perspektive wechseln. Bringt uns zu der Überlegung: Jeder von uns könnte ein bisschen mehr wie Rosie sein und es ist so verdammt einfach.

„Rosie auf dem Baum“ von Isabel Pin, ab 4, 26 Seiten, erschienen 2020 im Tyrolia Verlag

Die Autorin und Illustratorin hat ein bezauberndes, nachdenkliches und in unseren Augen avantgardistisches Bilderbuch geschaffen. Dabei spielt sie mit den Illustrationen – einmal sind sie abfallend über die ganze Seite gestaltet, ein anderes Mal bauen sie sich um die kleinen Textabschnitte. Das Besondere dabei ist die wechselnde Perspektive. Eine Szene erleben wir vollflächig auf dem Boden und schon schließt sich eine Szene an, bei der wir Rosies Perspektive auf dem Baum einnehmen und ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer erfahren dürfen. Die Künstlerin setzt in diesem Buch Gouache und Buntstifte ein. Gouache ist ähnlich wie Acrylfarbe, jedoch wirkt sie pudriger und matter, gerade wenn diese Farben deckend aufgetragen werden.

Rosie steckt voller Autonomie, Selbstbestimmtheit und Freiheit. Das Buch vermittelt uns dabei, wie wichtig es ist, sie ausprobieren dürfen, denn nur so ist Lernen möglich. Der geniale Bucheinstieg sucht seinen Vergleich, der erste Satz schlägt voll ein: „Am Dienstag kletterte Rosie auf den Baum.“ Mit Spannung lesen wir weiter, was wohl am Mittwoch usw. passieren würde. Mit klassischen Klischees und an den Haaren herbeigezogenen Argumenten versuchen die Erwachsenen Rosie vom Abstieg zu überzeugen. Na im Grunde genommen mischen sich da auch Drohungen dazu.

Wir überlegen kurz: Klettern Mädchen wirklich nicht auf einen Baum und würde Rosie wirklich Weihnachten verpassen? Es ist doch gerade erst Herbst?

Erst als Rosie die alles entscheidende Frage stellt nach dem „Warum?“ und auch ein paar Erwachsene diese Frage aufgreifen, ergibt sich ein Dialog und ein Beispiel dafür wie gewaltfreie Kommunikation im Sinne von Verständnis und Respekt erfolgen kann.

Das Vorlesekind merkt kritisch an: „Gar nicht witzig, Mädchen dürfen auch auf den Baum klettern.“

So schaut es aus. Ein Baum ist für jeden einzelnen von uns da, zum Klettern, zum Umarmen, zum Staunen.

Wo steht euer Lieblingsbaum? Erzählt doch gerne mal in den Kommentaren und beschreibt ihn ein bisschen.


Instagram Tips:

  • Schaut unbedingt mal bei Tyrolia vorbei, denn @tyroliaverlag_kinderbuch hat nun seit kurzem auf Instagram neben dem bereits bestehenden nun einen extra Kinderbuchkanal eingerichtet. Das feiern wir mit diesem Buch!
  • Außerdem geht dieses Buch rüber zu Blogger*innen mit der Aktion #starkemädcheninkinderbüchern und #klischeefreivorlesen. Dort geht es ab heute um kleine Heldinnen. Danke @buchlesekind & Co – Rosie ist unsere Heldin!

(Rezension, selbst gekauft – Werbung, da Markennennung)

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