Annie und die Bärenjäger

Ein Mädchen, drei Cowboys, viel Whisky, ein paar Waffen und ein gejagter Bär? Womöglich stirbt der am Ende noch? Zu viel für die Nerven? Nein! Denn das Buch erleichtert den Einstieg mit Hilfe eines abgedruckten „Hinweises des Ministeriums für Hinweise“. Ich bin jetzt echt beruhigt, denn dort steht schwarz auf weiß, dass das alles vor etwa 150 Jahren so war… 😉 ok na dann… Vorlesen kann losgehen!

„Annie und die Bärenjäger“ von Lotte Bräuning, ab 5, 32 Seiten, erschienen 2019 im Atlantis Kinderbuchverlag.

Das Cover zeigt ein kleines Mädchen, das grinsend auf die Bärenjäger herabschaut. Das ist Annie, ein mutiges Mädchen, sie braucht nicht viele Worte – genau genommen keine. Die Illustrationen von Lotte Bräuning treiben das Vorhaben der drei Cowboys, einen Bären gegen eine fette Belohnung zu schießen, regelrecht auf die Spitze.

Die Erzählung spielt mit den verschiedenen Figuren auf ganz unterschiedliche Weise. So befindet man sich in einem Saloon, in dem die kleine Annie die Gäste bedient. Annie kommt ohne ein einziges Wort durch diese ganze Story. Sie hört zu, sie beobachtet, sie denkt nach. Ihre Devise lautet am Ende „einfach mal machen“ statt lange schwurbeln.

Die Meister Schwurbler in diesem Stück sind drei Cowboys, die dem Whisky, Gewehren und kühnen Vorhaben sowie irrwitzigen Plänen verfallen sind. Und wenn alles nicht mehr hilft, dann braucht es einfach eine kleine Schlägerei und schon ist alles wieder im Lot. In all diesen Szenen taucht man ein in die verrückten Pläne von Jack, Freddy und Slim, die davon berichten, wie man dem Bären das Licht ausknipsen könne.

In den einzelnen Szenen wird in Bild und Text viel gesprochen und fantasiert, doch zu keinem Zeitpunkt von, mit oder über Annie. Ihre Worte und Gedanken bleiben uns verborgen, obwohl doch das Buch nach ihr benannt ist. Annies Name taucht zunächst auf dem Cover, jedoch in der Geschichte selbst nicht weiter auf. Grandiose, überspitzte Idee der Künstlerin!

Die Texte gehören allesamt zu drei überzeichneten Cowboys. Großer Anführer namens Jack, kleiner Giftzwerg Freddy und dann noch langer, versoffener Slim. Annie hört das alles mit und ist eine Frau der Taten. Sie nimmt die Sache in die Hand und zack, das Belohnungsgeld kann fließen. (Spoiler: der Bär schafft es nicht).

Idee: Traut euch und spielt mit den Stimmen der einzelnen Charaktere. Es ist so einfach, die Stimmen sehr überspitzt einzusetzen zum Beispiel so: Jack so richtig tief gesprochen, Freddy knörig und Slim langsam, blödelnd. Es kostet vielleicht etwas Überwindung, aber das ist es wert. Vorlesespaß steigt!

Wer ist eure kleine Heldin aus Kinderbüchern oder bleiben wir in der Realität? Erzählt doch gerne mal in den Kommentaren.

Instagram Tipps:

  • Schaut unbedingt mal bei Atlantis vorbei, denn Atlantis Kinderbuch hat nun seit kurzem auf Instagram einen extra Kinderbuchkanal eingerichtet – vorher zu finden unter orell füssli. Das feiern wir mit diesem Buch!
  • Dank @welt_erlesen bin ich überhaupt auf dieses Buch aufmerksam geworden, da sie im Dezember #derroteelefant von @leseart_berlin empfahl – eine richtig gute Auswahl an außergewöhnlichen Buchempfehlungen. Das Heftchen erscheint jährlich und bietet bis zu 60 besondere Buchtipps samt fundierter Rezensionen. Die kleine Annie war in Heft 38 zu finden.
  • Außerdem geht dieses Buch rüber zu Blogger*innen mit der Aktion #starkemädcheninkinderbüchern und #klischeefreivorlesen. Dort geht es ab heute um kleine Heldinnen. Danke @buchlesekind & Co – Annie ist eine Heldin!

(Rezension, selbst gekauft – Werbung, da Markennennung)

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