Hedi Hummel und die grauen Gärten

Falls ihr einen eigenen Garten habt oder Gärten in der Nachbarschaft betrachtet – wie sehen diese aus? Rasenflächen und Zierblumen und büsche? Kies- und Steingärten mit vereinzelten Steingartenpflanzen? Oder grün und wild bepflanzt mit Sträuchern, Bäumen und Stauden? Ich gebe es offen zu:

Ich liebe etwas wildere Bauerngärten, in denen Obststräucher und -bäume, Gemüsebeete, insekten- und vogelfreundliche Blumen und Büsche sich zu einer abwechslungsreichen grünen Oase zusammenfügen. Und weil mich gleichzeitig Gärten ohne nennenswerten Nutzen für Tiere und unsere Natur richtig ärgern, bin ich sehr dankbar, dass sich die Autorin Alina Gries genau diesem Thema in ihrem neuen Bilderbuch “Hedi Hummel und die grauen Gärten” angenommen hat.

“Hedi Hummel und die grauen Gärten” von Alina Gries und Saskia Diederichsen (Illustrationen). Erschienen 2023 im Verlag Edition Kleine Schriften. 48 S., ab 3 Jahre.

Steingarten, Garten mit Rasen oder wilder Blumengarten?

Hedi Hummel ist in dieser Geschichte voller Vorfreude auf der Suche nach Nahrung, doch egal wohin sie fliegt – sie findet nur Betonflächen, graue Steine oder Gärten mit verblühten oder abgeknickten Blumen. Voller Verzweiflung fragt sie die anderen Insekten um Rat, doch auch die Ameisen, Grille, Wildbiene und der Regenwurm sind mutlos, hungrig oder müssen sogar umziehen. Denn in den Kies- und Steingärten, zwischen niedrigen Rasenflächen und hochgezüchteten Zierblumen finden sie kaum Futter und keinen Lebensraum für sich.

Völlig erschöpft findet sie nach langer Suche dann doch noch ein Plätzchen zum Kraft tanken findet – ein Garten, der mit seiner Vielfalt an Pflanzen und Insekten nicht nur ein optimaler Ort für die Tiere ist, sondern in dem auch die Menschen von dem Pflanzen- und Tierreichtum durch bestäubte Obst- und Gemüsepflanzen, gesunde Erde und bunte Blumenwiesen profitieren.

Eine wunderbare, kindgerechte Geschichte, die uns den Nutzen von naturnahen Gärten und die Wichtigkeit der vielen kleinen Krabbeltiere zeigt, die wir oftmals gar nicht so gerne um uns haben. Mit den vollseitigen, farbenfrohen Bildern unterstreicht dabei die Illustratorin, dass Vielfalt und Farbenfülle nicht nur schön anzuschauen, sondern auch sehr nützlich für die Natur und dadurch auch für uns sind.

Ein Bilderbuch mit einem wichtigen Thema!

Am Ende des Buches lernt man nicht nur die Autorin und Illustratorin dieses Werkes kennen, sondern kann die Hauptfiguren der Geschichte auf Ausmalseiten selbst so farbig gestalten, wie man möchte. Außerdem können Leser*innen im Glossar unbekannte Begriffe nachschlagen und bekommen erklärt, wie man Hummel, Biene und Wespe voneinander unterscheiden kann.

Wer Insekten ganz aktiv unterstützen möchte, findet auf der letzten Seite eine Bauanleitung zum Nachbasteln einer Nisthilfe für die kleinen, wichtige Bewohner von Gärten, Wiesen und Wäldnern, inkl. eines QR Codes, der auf die Seite der Autorin leitet und nicht nur einen Download zum Bau der Nisthilfe bereithält, sondern noch viele weitere Anregungen, Bastel- und Spielideen rund um das Thema Naturschutz.

Ohne Vielfalt im Garten finden Insekten keine Nahrung – und ohne Insekten haben wir nichts zu essen.

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Danke, liebe Alina Gries, für dieses wichtige Rezensionsexemplar – Werbung (Markennennung), unbezahlt und unbeauftragt

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