MIT- STATT GEGENEINANDER: Eines Tages begegnen sich ein Bär und ein Riese. Beide wollen den Fluss überqueren und dazu die Brücke benutzen. Jedoch ist diese Brücke so schmal, dass sie nicht aneinander vorbei passen werden. Unsere Gedanken wandern zwischen: Das wird niemals klappen oder beide werden ihre Stärke unter Beweis stellen oder sie kommen auf eine gemeinsame Lösung.
„Die Brücke“ von Heinz Janisch und Helga Bansch, ab 3 Jahren, 32 Seiten, erschienen 2010 im Jungbrunnen Verlag
Ignoranz und Sturheit verwandeln sich in eine Idee. Der Riese schlägt vor, sich gegenseitig zu halten. Einander halten, eine Verbindung eingehen und gleich einem Tanz die fast ausweglose Situation überspringen. (siehe Video) Sich gegenseitig halten, so wie die Brücke beide Ufer hält. Die Brücke im Titel und der Geschichte faszinierte uns von Beginn an. Wir erkennen in ihr etwas Symbolhaftes:
… Gräben, Grenzen, Überwindung, Verbindung, Halt und Versöhnung.
Der collagenartige Illustrationsstil mit Text und asiatischen Schriftzeichen sowie erdigen Farben hat etwas sehr außergewöhnliches und damit für Kinder beim Vorlesen etwas künstlerisch Wertvolles. Helga Bansch gelingt es außerhalb von gewohnten Proportionen die Geschichte in all ihrer Schwere verzerrt und komisch wirken zu lassen. Rahmen durchziehen die Illustrationen und erzeugen so Spannung und bringen Bewegung in die Bildabfolgen. Im Video seht ihr, wie der Bär und der Riese ihre Lösung umsetzen. Sie geben einander Halt und ihre Bewegung in den insgesamt vier Szenen auf fünf Bildflächen gleicht einem Film.
Auf eine ausführliche Beschreibung zu Bildkomposition und Perspektive wurde ich erst durch meine Weiterbildung an der STUBE aufmerksam. Ich kann diesen zweijährigen Fernkurs nur empfehlen, da sich so die Auseinandersetzung mit vielen verschiedenen Gattungen und für mich gerade mit Bilderbüchern wertvoll vertiefte!
Hier gelangt ihr direkt zu unserem Instagram Kanal:
Danke Jungbrunnen Verlag für das Rezensionsexemplar – Werbung (Markennennung), unbezahlt und unbeauftragt
