Damals hieß ich Rita. Die Geschichte von Rozette Kats

Im November 2023 lernten wir die Illustratorin des Bilderbuchs auf einer Tagung des Arbeitskreis für Jugendliteratur (AKJ) kennen. Wir wussten sofort, dass wir dieses Buch in unser Fokusthema Antisemitismus aufnehmen möchten.

„Damals hieß ich Rita. Die Geschichte von Rozette Kats”, von Lutz van Dijk, Rozette Kats und Francis Kaiser (Illustration). Erschienen 2024 im Peter Hammer Verlag. 32 S., laut Verlag ab 8 Jahren.

Rozette Kats, Überlebende dieser Zeit, erzählt einer Kindergruppe im Alter von ungefähr 8-10 Jahren die Geschichte ihrer Kindheit. Heute ist sie selbst Großmutter und möchte, dass Menschen, Groß und Klein, davon erfahren, was passiert ist – behutsam, kindgerecht und auf eine ehrliche Art und Weise, die Kinder aufklären, aber nicht verängstigen soll. Diese Kinder haben selbst wiederum ganz verschiedene Hintergründe…

… ein bunter Querschnitt unserer Gesellschaft, wie er wünschenswerter gar nicht sein könnte.

Wir nehmen durch das dialogische Erzählen und die ausdrucksstarken Illustrationen immer wieder im Wechsel Rozettes Perspektive oder die der einzelnen Kinder ein und werden so selbst zu Zuhörenden, die dieser unglaublichen Geschichte und Rettung beiwohnen dürfen. 

Damals war Rozette ein kleines Baby und überlebte den Holocaust nur durch die Liebe und die Angst ihrer leiblichen Eltern und zugleich durch die Liebe und den Mut ihrer Pflegeeltern. Aus Rozette wurde Rita, als ihre leiblichen jüdischen Eltern sie mit allergrößter Vorsicht und Geheimhaltung in die Obhut eines kinderlosen Paares gaben. 

Aus Rozette wurde Rita.

Rozette, die mittlerweile Rita hieß und deren Pflegeeltern einige Zeit später ein leibliches Baby erwarteten, sah ihre Eltern Emiel und Henny nie wieder – sie wurden im Konzentrationslager getötet. Von nun an waren Henk und Bep ihre Eltern und Hendrik ihr kleiner Bruder. Kurz vor ihrem sechsten Geburtstag und ihrer Einschulung öffnete Papa Henk die Tür zur Wahrheit: „Wir lieben dich, Rita, und werden dich immer lieben. Aber wir sind nicht deine Eltern. Und du heißt nicht Rita.“

Und dann erklärte er ruhig und behutsam, wie es soweit kam. 

Hinweis: Dieses Bilderbuch kann in der Sekundarstufe helfen, einen an eine Biografie angelehnten und damit verständlichen Einstieg in die Themen 2. Weltkrieg und Holocaust zu bekommen. Große Leseempfehlung!

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Danke Peter Hammer Verlag für das Rezensionsexemplar – Werbung (Markennennung), unbezahlt und unbeauftragt

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