Angekommen! Vier Kinder erzählen von ihrem ersten Jahr in Deutschland

In diesem wunderbar einfühlsamen und authentischen Kinderbuch finden wir gleich vier berührende und zugleich Hoffnung schenkende Geschichten – wir bekommen viermal die Chance, uns in andere Menschen hinein zu denken und zu fühlen, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen.

„Angekommen! Vier Kinder erzählen von ihrem ersten Jahr in Deutschland“, von Hanna Schott und Volker Konrad (Illustrationen), 124 Seiten, ab 7, erschienen 2016 im Neufeld Verlag

Dabei können die Gründe für eine Migration völlig unterschiedlich sein. Amir ist mit seiner Familie von Syrien nach München geflohen und lebt heute in einem oberbayerischen Dorf. Kidist ist ohne ihre Familie von Äthiopien bis in ein niedersächsisches Dorf gereist. In Bremerhaven stößt sie auf weitere Menschen, die ihre Heimat verlassen haben. Yuna kommt aus Fukushima. Das ist in Japan. Jetzt ist sie in Düsseldorf zu Hause. Boss ist Roma und kommt aus dem Kosovo. In Leipzig fühlt er sich zum ersten Mal willkommen.

Dabei können die Gründe für eine Migration völlig unterschiedlich sein.

Die Autorin gibt in einem Nachwort weitere Details zur Entstehung der Geschichten und wie sie dabei vorgegangen ist. Die Geschichten dieser vier Kinder gibt es wirklich. Doch nicht immer 1:1 so, denn vieles kann häufig viel mehr aus den Erzählungen des Umfelds der Kinder berichtet werden, als direkt aus erster Hand. Oder es wurde etwas verändert, um das Persönlichkeitsrecht der Kinder stärker zu schützen.

Es sind emotionale und spannende Geschichten – sie erweitern unseren Horizont, zeigen uns einen Blick auf die Welt, erklären uns, wie es sich anfühlen könnte, wenn man in der Fremde aufschlägt und was letztendlich die Auslöser für Flucht und Vertreibung sein können. Eine Frage, die sich mit diesem Buch bestens erarbeiten lässt:

„Wo kommen all die Neuen her? Und warum gehen sie in unsere Schule? Die können doch gar kein Deutsch.“

Mit einer wertvollen Verbindung aus Sachbuch und realistischem Kinderroman ist es der Autorin gelungen, eine wichtige Lektüre für Familien und zugleich für den Einsatz im Unterricht zu erschaffen.

All diese von kindlicher Vorstellungskraft geprägten Situationen, werden von der Künstlerin mit sehr viel Liebe zum Detail skizziert und von sanftem Aquarell begleitet. Aufgrund des zurückhaltenden Textes, der sich parallel zum Bild zeigt, gelangen wir sehr schnell in ein angenehmes, dialogisches Vorlesen. Kindern gelingt es dabei, Details zu erkennen, die wir Erwachsenen vielleicht übersehen. Durch den Einsatz von sehr viel Weißraum, erzeugt die Illustrationsweise regelrecht Spannung. Das Buch füllt sich mit jedem Umblättern. Um diese Spannung noch zu verstärken, werden manche Illustrationen über den Buchrand hinaus fortgesetzt und tauchen am unteren Bildrand wieder auf.

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Danke Neufeld Verlag für das Rezensionsexemplar – Werbung (Markennennung), unbezahlt und unbeauftragt

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