Ein Buch für Jugendliche, dass auf Grundlage einer wahren Begebenheit zeigt, wie schnell demokratische Werte vergessen werden können, ist ein Klassiker, der nicht aus der Mode kommen darf und deshalb einen Platz in unserem Bücherdrei zum Thema “Demokratie” bekommt.
Ein Buch, dass beim Lesen hoffentlich nachdenklich macht, erschüttert, aufschreckt, hinterfragen lässt und nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene immer und immer wieder zeigt, wie faschistische Mechanismen sich fast unbemerkt ihren Weg in unser Leben und unseren Alltag schlagen können und man immer aufmerksam bleiben sollte, um nicht in dessen Strudel zu geraten.
Der Roman „Die Welle“, 1984 erstmals in Deutschland erschienen, gehört inzwischen zur Weltliteratur, wird häufig als Schullektüre gewählt und wurde bereits verfilmt. Die breite Rezeption zeigt die andauernde Aktualität von autoritären Gesellschaften, Totalitarismus und Ideologien.
“Die Welle” von Morton Rhue, übersetzt aus dem Englischen von Hans-Georg Noack. Erstmals erschienen 1984 im Ravensburger Verlag. 192 S., ab 12 Jahre.
Demokratische Werte können schnell in Vergessenheit geraten…
Auf Grundlage eines tatsächlichen Experimentes, dass 1967 an einer US-amerikanischen Highschool durchgeführt wurde, schreibt Morton Rhue über eine fiktive High-School-Klasse in den USA, die sich mit dem Nationalsozialismus, 2. Weltkrieg und Holocaust beschäftigt.
Die Schüler*innen sind dabei über die Geschehnisse zur damaligen Zeit entsetzt und können es kaum fassen, wie es Hitler und den Nationalsozialisten damals gelungen sein soll, ein derart totalitäres Regime aufzubauen, dass die Menschen manipuliert und gesteuert hat. Um eine Antwort auf die Ansicht seiner Schüler*innen zu finden, dass sich Manipulation und ideologische Anhängerschaft, wie im Nationalsozialismus, nicht wiederholen könne, beschließt der Geschichtslehrer Ben Ross ein Experiment zu wagen: Die Welle! Ein Versuch, mit dem Lehrer und Schüler herausfinden möchten, ob Manipulation und Unterwerfung unter ein Regime mit einfachen Mitteln um- und durchsetzbar ist.
Die Gemeinschaft, die Ben Ross aufbaut, unterliegt den Prinzipien “Macht durch Disziplin”, “Macht durch Gemeinschaft” und “Macht durch Handeln” und beinhaltet zwar totalitäre Prinzipien, allerdings keine ideologischen Inhalte oder Ziele.
Wie funktioniert Faschismus und Totalitarismus? Die Schüler*innen finden es selbst heraus…
Doch das Experiment verselbständigt sich nach und nach und die Schüler*innen können bald nicht mehr zwischen dem Experiment und der Realität unterscheiden, so dass Machtmissbrauch, Aggression und Gewalt überhand nimmt und selbst Ben Ross mit der Situation völlig überfordert ist.
Ein Buch, dass jede*r gelesen haben sollte. Denn es zeigt auf erschütternde und dramatische Weise, wie totalitäre Mechanismen und Manipulation selbst die Menschen, die denken, davor gefeit zu sein, beeinflussen und mitreissen können. Ein Buch, dass man immer wieder lesen kann, damit man immer und immer wieder kritisch bleibt und das Nachdenken und Hinterfragen (nicht nur in politischen Belangen) nicht vergisst.
„Die Welle“ wurde 1967 als echtes Experiment in den USA durchgeführt…
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