Charlie und die Schokoladenfabrik

Wer hat ihn nicht schon gesehen oder zumindest davon gehört? Fast bekannter als das Buch ist sicher der gleichnamige Film mit Jonny Depp. Und das, obwohl „Charlie und die Schokoladenfabrik“ ein echter Klassiker ist, vor allem in der englischsprachigen Kinderliteratur: 1964 erschienen ist es bis heute ein spannendes, fantastisches Werk, dass Kindern viel Spaß beim Vor- oder Selbstlesen macht, aber ebenso auch kritisch-nachdenklich das Konsumverhalten und verwöhnte Kinder thematisiert.

„Charlie und die Schokoladenfabrik“ von Roald Dahl, illustriert von Quentin Blake, übersetzt von Inge M. Artl und Hans Georg Lenzen. Erschienen 2003 im Rowohlt Taschenbuch Verlag. 160 S., ab 8 Jahren.

Charlie lebt in ärmlichen Verhältnissen zusammen mit seinen Großeltern in der Nähe einer Schokoladenfabrik, die ihm immer wieder Geschichten von dieser geheimnisvollen Fabrik erzählen. Als Willy Wonka, der Besitzer der Fabrik, bekannt gibt, dass die Personen die Fabrik besichtigen dürfen, die in seiner Schokolade eine Goldene Eintrittskarte finden, ist die Begeisterung auf der ganzen Welt groß. Bald schon wird verkündet worden: Die Kinder Augustus Glupsch, Veruschka Salz, Violetta Beauregarde und Micky Schießer, die allerings allesamt verzogenen und verwöhnten sind, haben vier der fünf begehrten Eintrittskarten gefunden. Die letzte Karte entdeckt Charlie:

„ ‚Ich glaube… ich nehme noch eine Tafel Schokolade‘, sagte er leise. ‚Die gleiche Sorte wie eben, bitte.‘ ‚Warum nicht?‘ Der dicke Ladenbesitzer griff wieder hinter sich und legte noch eine Tafel auf den Tresen. Charlie riss das Papier auf… und plötzlich… unter dem Papier blitzte ihm etwas Goldenes entgegen. Charlie glaubte, das Herz bliebe ihm stehen. ‚Eine Goldene Eintrittskarte!‘, rief der dicke Ladenbesitzer und sprang beinahe einen halben Meter hoch in die Luft. ‚Du hast die letzte Goldene Eintrittskarte erwischt! Nein, so was! Nun seht euch das einmal an, alle miteinander! Der Junge hat Wonkas letzte Goldene Eintrittskarte gefunden!“

„Charlie und die Schokoladenfabrik“ (S. 50)

Die Besichtigung der wundersamen Fabrik wird für die fünf Kinder und ihre Begleitungen ein wahres Abenteuer, denn Willy Wonka persönlich führt sie durch seine Schokoladenfabrik, zeigt ihnen seine Produkte, Erfindungen, alle Räumlichkeiten und Abläufe. Während der Führung fallen August, Veruschka, Violetta und Micky durch ihr freches, habsüchtiges Verhalten auf, das ganz erstaunliche Konsequenzen zur Folge hat. Zum Schluss bleibt Charlie übrig und erlebt die Überraschung seines Lebens.

Die durchaus skurrile Handlung der Geschichte erzeugt beim Lesen (oder Vorlesen) nicht nur jede Menge Spannung und Spaß, sondern kritisiert auf kindlich-verständliche Weise die Egozentrik und das verwöhnte, gierige Verhalten der entsprechenden Figuren. Dabei bleibt die Geschichte trotz der Kritik immer fantasievoll-lustig, regt Zuhörerinnen und Leserinnen zu eigenen originellen Einfällen an und lädt zum Träumen in etwas verrückte, fantastische Welten ein.

Häufig kritisch wird die Darstellung der Umpa-Lumpas gesehen, da sie kolonialistisch geprägte Vorurteile und Beschreibungen reproduziere, wie z.B. ihre Herkunft, Kleidung, Essgewohnheiten und Verhaltensweisen. Anders betrachtet könnte der Autor aber auch die Absicht gehabt haben, durch diese Beschreibungen und die Rolle der Umpa-Lumpas als ein aus einem tropischen Land kommenden, hungernden Stamm, welcher zu Arbeitszwecken in eine Fabrik gelockt wurde, Kritik an kolonialen und ausbeuterischen Elementen zu üben. Ein Aspekt, der beim Lesen sicherlich aus unterschiedlichen Perspektiven besprochen und thematisiert werden sollte.

Warum hat uns dieser Kinderroman überzeugt?

  • Aus unserer Sicht ist trotz dieser Kritik dieser Klassiker ein lesenswertes, spannend-humorvolles Buch,
  • dass neben seiner Originalität durch eine einnehmende Erzählweise, Wortwitz, jede Menge Magie und Einfallsreichtum besticht.
  • Und wenn wir mal ehrlich sind: Wer träumt nicht von einer schlaraffenland-ähnlichen Schokoladenfabrik, in der Süßigkeitenfantasien wahr werden und irgendwie fast alles möglich ist… Ein Buch zum Lachen, Träumen und Abenteuer erleben!

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Rezension, selbst gekauft – Werbung, da Markennennung – Bildrechte: Rowohlt Taschenbuch Verlag

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