Wem gehört der Schnee? Eine Ringparabel

Schnee in Jerusalem? Ja, tatsächlich! Nicht nur die Kamele wundern sich über das seltene Naturphänomen. Dieser Schnee, der in der multikulturellen Stadt so unüblich ist, bewirkt noch viel mehr: große Freude bei den Kindern, die alle etwas von dem kostbaren Gut haben wollen und es argwöhnisch voreinander beschützen. Keiner soll mehr Schnee haben als der andere. Und die dadurch in einen heftigen Streit geraten: Wem gehört eigentlich der Schnee? Wer hat den Schnee gemacht? War es der jüdische, christliche, muslimische Gott? Wer ist denn eigentlich der „richtige Gott“ und wessen Schnee ist dadurch der „echte“?

„Wem gehört der Schnee? Eine Ringparabel“ von Antonie Schneider und Pei-Yu Chang (Illustrationen). Erschienen 2019 im NordSüd Verlag. 32 S., ab 5 Jahre.

Mit diesem Buch knüpft die Autorin an die Tradition der weltbekannten Ringparabel von Lessings Werk „Nathan der Weise“ an und thematisiert auf kindgerechte Weise das Thema Toleranz zwischen den Weltreligionen und innerhalb einer multikulturellen Gesellschaft. Ein Buch, dass sich sowohl inhaltlich, gestalterisch als auch thematisch wunderbar eignet, um mit Kindern über Akzeptanz, Glaube und Vielfalt zu sprechen.

Dafür gibt es heute von uns ein paar Ideen für den Einsatz des Buches im Deutsch-, Religions-, Ethik-, Kunst und Sachunterricht in der Grundschule:

  • Dialogisches Vorlesegespräch (z.B. mit Kamishibai): Warum ist der Schnee kostbar? Um was geht es in dem Streit der Kinder? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Schnee, Gott und Religion in der Geschichte? Zu welcher Erkenntnis gelangen die Kinder?
  • Fragen zu der Geschichte sammeln lassen
  • Ende, Dialoge bzw. Streitgespräche umformulieren
  • Schreibanlässe zum Thema „Glaube“ oder „Toleranz“
  • Überlegungen zu Spielideen: Was hätten die Kinder mit dem Schnee machen/im Schnee spielen können?
  • Kennenlernen unterschiedlicher Religionen
  • Auseinandersetzung mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der verschiedenen Weltreligionen, z.B. als Gruppenarbeiten, mit Legematerial oder Lapbooks
  • Jerusalem als multikulturelle, historische Stadt thematisieren
  • Philosophieren mit Kindern über „Besitz“, „Natur“, „Glaube“, „Gott“ und „Toleranz“
  • Gesichte als szenisches Spiel/Theaterstück aufführen
  • Besuch verschiedener Gotteshäuser, Gespräche mit den jeweiligen Geistlichen
  • Kunst: Gestaltung von Collagen zu den drei Religionen, winterliches Jerusalem als Diorama
  • Sachunterricht: Winter als Jahreszeit, Entstehung von Schnee, Eiskristalle untersuchen, Schneeexperimente, Multikulturalität in der eigenen Stadt/in Deutschland

Warum hat uns dieses Bilderbuch überzeugt?

  • Ein wertvolles Buch voller Fragen und Anworten, die zum Nachdenken und Philosophieren anregen.
  • Eine wunderbare Geschichte, die von Toleranz erzählt, ohne den Zeigefinger zu heben.
  • Und schließlich interessante, farbenfrohe Illustrationen im Collagenstil, die die Vielfalt im Bild transportieren und dadurch den Text passend ergänzen.

Ausgezeichnet mit dem Kimi-Siegel für Vielfalt 2020

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Rezensionsexemplar – Werbung (Markennennung), unbezahlt

Danke, lieber NordSüd Verlag, für dieses wertvolle Rezensionsexemplar!

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