Großeltern und Abschiednehmen – das hängt eng miteinander zusammen. Auch Kinder wissen oder merken, wenn es dem Opa nicht geht, wenn die Oma häufiger im Krankenhaus ist oder die Schwäche und körperlichen Beschwerden immer mehr zunehmen. So geht es auch auch Leonor, als sie Oma im Krankenhaus besucht:
„Oma Erbse“ von Micha Friemel und Jacky Gleich (Illustrationen). Erschienen 2022 im Carl Hanser Verlag. 32 S., ab 5 Jahre.
Oma ist ziemlich krank, will aber überhaupt gar nicht zugeben, wie schlecht es ihr geht. Schon gar nicht vor Leonor, ihrer quirligen, aufgeweckten Enkelin. Topfit sei sie, aber Leonor merkt, was los ist. Denn Oma singt nicht mehr mit Leonor Karaoke. Und Mama ist traurig.
Bei der Gartenarbeit mit Mama, inspiriert durch die Würmer im Kompost, die gut riechende Erde und ihre Liebe zu Erbsen, hat Leonie einen Gedanken, den sie Oma beim nächsten Besuch gleich erzählt:
„So schlimm ist das nicht, wenn du stirbst. Wir legen dich auf den Kompost, und sobald die Würmer dich gefressen haben, machen wir Erbsen aus dir.“
Aus: Oma Erbse
Und Oma? Die findet den Gedanken gar nicht schlecht, denn als frisches Gemüse ist sie wieder genießbar. Vielleicht wird sie auch eine Karotte und von einem Pferd gegessen. Denn ein Pferd, das um die Welt galoppiert, bis hin zu den Sternen, das wäre sie wirklich gerne.
Dieses witzige und gleichzeitig so tröstliche Buch über eine liebevolle Oma-Enkelin-Beziehung und das Abschiednehmen zeigt uns, das sich auch Kinder über den Tod und den Verlust ihrer Großeltern Gedanken machen. Und das sie in Gesprächen darüber miteinbezogen werden möchten, damit Sterben und Verlusterfahrungen nicht außen vor bleiben. Gleichsam humor- und liebevoll illustriert macht das Buch in Wort und Bild Mut, auch den Kleinen in kindgerechter Weise Themen wie Abschied, Tod und Trauer nahezubringen.
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Danke, lieber Carl Hanser Verlag, für dieses tolle Rezensionsexemplar. Werbung (Markennennung), unbezahlt