Máttaráhkkás weite Reise

Jede Kultur hat ihre eigenen Traditionen und Geschichten – überlieferte Erzählungen, die Beziehung zur Natur, magische oder göttliche Wesen und Vorstellungen über Naturphänomene und die Entstehung des Lebens spielen dabei eine wichtige Rolle.

In der folgenden magischen Geschichte über werdendes Leben, geboren aus Sonnenlicht, das letztlich den Winter und die Dunkelheit zu überwinden vermag, werden wir als Leser*innen und Betrachter*innen auf eine wundersame Reise in den hohen Norden, ins Samenland, mitgenommen.

„Máttaráhkkás weite Reise. Eine Erzählung aus dem Samenland“ von Sissel Horndal, aus dem Norwegischen übersetzt von Elisabeth Berg. Erschienen 2019 im Verlag Baobab Books. 32 S., ab 5 Jahre.

Eine Erzählung von dem indigenen Volk der Samen.

Die Tiere spüren es noch vor den Menschen – der Winter naht und mit ihm kommen Kälte und Dunkelheit über das Land. In dieser Dunkelheit wenden sich die Blicke der Menschen in den Himmel – dorthin, wo Licht zu sehen ist und wo die Götter wohnen. Sie verfügen über so starke Kräfte, dass sie, zusammen mit der Stärke der Sonne Leben erschaffen können und dieses mit Hilfe des Urvaters, der Urmutter und deren drei Töchtern, die den Menschen nahe sind, auf die Erde bringen können.

Die Entstehung neuen Lebens durch das Zusammenspiel von Göttern, der Kraft der Sonne, dem Urvater und der Urmutter und somit der Glaube an höhere Mächte und deren Einklang mit der Natur wird in dieser Geschichte ebenso thematisiert, wie auch der Kreislauf der Jahreszeiten und des Lebens selbst. Denn nachdem der Winter Dunkelheit über die Erde gebracht hat und die Welt kalt und still geworden ist, kommt mit der Sonne auch wieder Licht und Wärme zurück, so dass die Welt wieder erwachen kann und Geburt und Wachstum möglich ist.

Über den Kreislauf des Lebens – tiefgründig und sensibel erzählt.

Mit ausdrucksstarken, in dunklen Farben gehaltenen seitenfüllenden Illustrationen, die dennoch Licht und Hoffnung transportieren, werden Naturphänomene, die lebensspende Kraft der Götter und die magische Atmosphäre der ganzen Geschichte ebenso poetisch vermittelt wie es auch die Sprache und Wortwahl der Autorin und der Übersetzerin schaffen. Voller Sensibilität und Stärke gehen Worte und Illustrationen eine stimmungsvolle Verbindung ein, so dass dieses Buch einen ganz besonderen Zauber versprüht.

Mit dem interessanten Nachwort der Übersetzerin erfahren wir mehr über die Kultur und Tradition der Samen, so dass die sachlichen Informationen nicht nur mit der fantastische Erzählung verknüpft werden, sondern durch diesen Hintergrund mehr Verständnis und Tiefgang für die Geschichte entstehen kann.

In Wort und Bild wird die Kraft der Natur dargestellt.

„Aha, so ist es also.“ ist ein in dieser Geschichte immer wiederkehrender Satz, sowohl der Tiere, der Menschen als auch der Götter. Ein Satz, der zeitlos ist und den immerwährenden Kreislauf der Natur ausdrückt – eine Art unverrückbares Naturgesetz, so alt wie die Erde selbst. Und gleichzeitig schwingt in dem Ausdruck eine Dynamik mit, die das Leben selbst zu meinen scheint, und der sich erst richtig erschließt, wenn man dieses bezaubernde, leise und dennoch so mitreißende Buch in den Händen hält, das das Vergehen und neues Leben, Dunkelheit und Licht, Immerwährendes und Neues und den Einklang zwischen Mensch, Tier und Natur auf eine ganz besondere, magische Weise ausdrückt.

Hier gelangt ihr direkt zu unserem Instagram Kanal:

Vielen Dank, lieber Baobab Books Verlag, für dieses einmalige Rezensionsexemplar – Werbung (Markennennung), unbezahlt und unbeauftragt

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner