Knäckebrothelden. Oder wie man seine Familie rettet

Judith Allerts neuer Kinderroman für Kinder ab 10 Jahren hat alles, was eine gute Geschichte haben muss und damit die Auszeichnung Leseleckerbissen verdient.

„Knäckebrothelden. Oder wie man seine Familie rettet.“ von Judith Albert. Erschienen 2025 bei Carlsen Kinderbuch Verlag. 208 S., ab 10 Jahren.

Roadtrip mit allen Gefühlen!

Bereits das Cover verrät uns, dass ein Abenteuer bevorsteht und die Familie dabei eine ganz wichtige Person ins Zentrum stellt – verewigt in einem schönen alten Rahmen. Es ist der Großvater, der kürzlich verstorben ist. Alle verbindet dieser Verlust und die gemeinsame Trauer. Doch wie es in einer Familie so üblich ist, sind alle so unterschiedlich, dass sie auch völlig individuell damit umgehen. Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser Trauer beginnt eine rasante, humorvolle und zugleich hoffnungsvolle Geschichte aus Sicht des Ich-Erzählers Samy, dem ältesten Kind der Familie. Er dürfte ungefähr in der 5. oder 6. Klasse sein und seine Geschwister (Zwilling) im Vorschulalter.

Samy findet eine Notiz in der Sofaritze und diese stammt von Opa. Darauf steht, dass er noch einmal ans Meer möchte. Die Familie beschließt nach einem kleinen Hin und Her, dass sie den Roadtrip durchziehen möchte. Zuvor wird vor der Beerdigung die Asche gemopst und in einer Knäckebrotdose versteckt.

Besonders Samy ist im Alltag und in seiner Entwicklung von Sorgen und Ängsten geplagt. Doch während des Roadtrips erleben wir, wie er über sich hinauswächst und den verrückten Herausforderungen der Reise stellt. Alle durchleben eine gewisse Verwandlung, da diese Reise nicht nur die Augen sondern auch die Herzen öffnet. Sie lernen Menschen kennen, schließen Freundschaften, erleben Chaos und Glück zugleich.

Realistische Kinderromane, die mit so viel sprachlichem Geschick, Spannung, kurzen Kapiteln, leicht lesbaren Einheiten und viel Mitgefühl geschrieben sind, erleichtern es Heranwachsenden, tief in eine Geschichte einzutauchen und in die Gefühlswelt anderer zu schlüpfen.

Und dabei geht es hier keineswegs “nur” um die Themen Tod und Trauer. Es geht um so viel mehr: Familie, Freundschaft, Zusammenhalt, Gemeinschaft, Vertrauen, Verantwortung, Wahrheit, Schuld und Übergänge. Mit viel Empathie erzählt, erleben wir, wie der Roadtrip zum Meer für jedes Familienmitglied gleichzeitig auch zu einer Reise zu sich selbst wird. Alle erleben eine kleine innere Verwandlung. Die Eltern werden entspannter, die Zwillinge wachsen an Eindrücken, Oma erlangt ihre Lebensgeister zurück und Samy stellt sich seinen diversen Ängsten – am Ende verliebt er sich auch.

“… wen man liebt, den will man lachen sehen!” ein schöner Satz, der lange in Erinnerung bleibt. Und beim Abschluss des Buches bleibt mir nur noch der Wunsch, dass dieser großartige Kinderroman bitte verfilmt wird.

Hier gelangt ihr direkt zu unserem Instagram Kanal:

Danke Carlsen Kinderbuch Verlag für das Rezensionsexemplar – Werbung (Markennennung), unbezahlt und unbeauftragt

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner