Träumt ihr von etwas ganz Besonderem? Habt ihr Pläne, die andere nicht nachvollziehen können? Seid ihr ehrgeizig in eurem Lieblingssport und wollte darin etwas erreichen? Dann werdet ihr die Geschichte von Kian und seiner sportlichen Leidenschaft nicht nur gut, sondern euch darin vielleicht sogar wiederfinden. Denn neben der Sportbegeisterung muss sich Kian – typisch im Jugendalter – natürlich auch mit seinen Eltern, ersten „seltsamen“ Gefühlen und ernsthaften Problemen im Alltag auseinandersetzen.
Mit dieser Mischung ist in der Geschichte Spannung und Lesespaß garantiert – auch für Jugendliche, die Lesen sonst viel zu langweilig und anstrengend finden, denn die “Super lesbar”-Reihe schafft es mit einer leseanmierenden Gestaltung und Geschichten, die dem Alter und Interessen der Kids entsprechen, auch leseungeübtere Kinder ans Buch zu bekommen.
“Kian geht aufs Ganze” von Bali Rai, übersetzt aus dem Englischen von Julia Süßbrich. Erschienen 2024 im Gulliver Verlag. 85 S., ab 11 Jahren.
Kian will eigentlich nur eine Sache: Fußball spielen. Doch mehr als zwei Mal in der Woche erlaubt Kians Vater ihm das nicht. Kian soll lieber lernen und ihm in der Imbiss-Bude helfen, damit die Familie genügend Geld verdient.
So wird das nichts mit seinem Traum Fußballprofi zu werden, da ist sich Kian sicher. Aber dann bekommt er DIE Chance, bei einem Erstligaverein ein Probetraining zu absolvieren. Wie soll er dafür nur die Erlaubnis seines Vaters bekommen, der Kians Wunsch nach einer Profikarriere gar nicht ernst nimmt und Kian nur zum Lernen und Mitarbeiten anspornt. Da kommt ein Familienbesuch gerade recht, denn Kian Cousine liefert ihm eine geniale Idee.
Kians Traum: Eine Karriere als Fußballprofi!
Mit dieser Idee und der Unterstützung seiner Freunde schafft Kian es zum Probetraining, bei dem er natürlich alles gibt. Aber was ist, wenn er ausgewählt wird, ohne das seine Eltern eingeweiht sind? Und dann ist da plötzlich auch noch ein Mädchen, das ihn ein wenig durcheinander bringt…
Neben Fußballbegeisterung, persönlichen Träumen, Zukunftsplänen und Konflikten mit den Eltern bekommt auch das Thema „Rassismus“ viel Raum in dieser Geschichte ab ca. 13 Jahren. Kians Familie kommt aus Indien und gehört der Sikh-Religion an – das sie „anders“ sind, lassen andere Kian nicht nur beim Arbeiten in der Imbiss-Bude, sondern auch im Alltag, der Schule und beim Fußball spüren, so dass er sich permanent zwischen zwei Kulturen bewegt und versucht, darin seinen eigenen Platz zu finden. Dadurch ist das Buch nicht nur für fußballbegeisterte Jugendliche geeignet, sondern für alle, die verschiedene Kulturen spannend finden oder ihre eigenen Träume in die Tat umsetzen zu wollen.
Um an Fremdworten oder den englischen Eigennamen nicht zu verzweifeln, gibt das Buch den Leser*innen in der Fußnote Hilfestellung: Schwierige Wörter werden einfach in Lautschrift “übersetzt”, so dass man sie richtig aussprechen kann. Das mag zwar kurz den Lesefluss unterbrechen, schafft aber auch Pausen, um sich nach anspruchsvolleren Lesepassagen neu fokussieren zu können.
Eine absolut runde Geschichte – und das nicht nur wegen des Fußballs: Kinder können sich darin wiederfinden, mit Kian mitfiebern, fürs Lesen Begeisterung entwickeln und mit einer packenden Geschichte die Fußball-EM ausklingen lassen oder den Sommer fußballmäßig verlängern.
Doch wie soll das klappen, wenn man der Familie die ganze Zeit in der Imbissbude helfen muss?
Danke, lieber Gulliver Verlag, für dieses fußballstarke Rezensionsexemplar – Werbung (Markennennung), unbezahlt und unbeauftragt
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