„Die Familie ist unsere letzte und größte Entdeckung. Sie ist das letzte Wunder dieser Erde.“ * Und die Wurzel eines jeden Menschen. In ihr erleben wir das erste Mal Nähe, Liebe, Geborgenheit und Trost, aber auch Streit, Ärger und Wut – eine große Vielfalt menschlicher Gefühle. Und genau diese werden in den Aufnahmen im Bildband „Familie“ auf einzigartige und bewegende Weise gezeigt.
„Familie. Augenblicke der Menschlichkeit“, hg. von M.I.L.K. Publishing Limited, erschienen im Knesebeck Verlag, 2003. 167 Seiten.
(vergriffen; aktuell ist ein Sammelband unter dem Titel „Augenblicke der Menschlichkeit. Freundschaft, Familie, Liebe & Lachen“, erschienen im Knesebeck Verlag, erhältlich)
(*alle Zitate entnommen aus oben genanntem Werk)
Dieser außergewöhnliche Bildband ist das Werk verschiedener Fotografen ist, die im Rahmen eines internationalen Fotowettbewerb des Projekts „M.I.L.K. – Moments of Intimacy, Laughter and Kinship“ der Essenz des Menschseins nachspüren wollten. Durch die Teilnahme von professionellen Fotograf*innen sowie Amateuren aus 164 Ländern kam eine beeindruckte Zahl von über 40.000 Bildern zustande, auf deren Basis Buchbände wie „Familie“, „Freundschaft“ und „Liebe“ entstanden.
Mit einem einfühlsamen Vorwort beschreibt der amerikanische Schriftsteller James McBride die Familie „als letzten Ort der Zuflucht“ und stellt so eine Verbindung von Wort und Bild her, die in der Begleitung der Fotografien von Zitaten und Sprüchen zum Thema Familie fortgesetzt wird. Im Anhangs werden alle mitwirkenden Fotograf*innen vorgestellt, technische Kamera-Einstellungen aufgeführt und Ort, Zeit und Kontext der Fotografie erläutert. So bekommt jedes Bild, auch wenn man sich seine ganz eigene Geschichte dazu erzählt hat, noch mal einen Kontext und in manchmal dadurch auch mehr Tiefe.
Die Aufnahmen in Schwarz-Weiß sowie Farbe erzählen von der ganzen Dimension familiärer Beziehungen und Bindungen, von Jung bis Alt, von Freude bis Trauer, von Nähe und Entfernung, und lassen uns so an allen Nuancen menschlich Emotionen teilhaben. Die Betrachtenden werden mitgenommen in das Leben und die Gefühle von Familien in aller Welt und somit zurück zu den eigenen Wurzeln des Daseins, den eigenen Emotionen, den eigenen Erlebnissen und Erfahrungen in der Familie geführt.
So stellen die Fotografien auf mal überraschende, mal bezaubernde, mal lustige, mal ergreifende Weise dar, was Familie bedeutet, und schaffen es, uns im tiefsten Inneren zu berühren, aber auch zum Nachdenken anzuregen: Über sich selbst, die Familie, den eigenen Weg und das Verbundensein mit Menschen auf diesem Weg. Ein wunderbares, faszinierendes, berührendes Buch, für das es eigentlich keine Worte braucht – die Aufnahmen sprechen ganz für sich. Ein Hoch auf die Familie!
Etwas persönliches: Nicht alle Fotografien haben mich gleichermaßen angesprochen oder berührt – aber es gab eine Handvoll Aufnahmen, die mich immer wieder zu Tränen rühren, weil sie so schön, so traurig, so bewegend, so natürlich, so herzlich, so Familie sind. Mein Herzensbild in diesem Band ist eine Schwarz-Weiß-Fotografie von Jenny Matthews: Eine Frau hält unter Tränen ein Kind im Arm und legt ungläubig, beschützend, liebevoll die Hand an dessen Gesichts. In diesem Bild liegt genauso viel Liebe wie Traurigkeit, und eine Verbindung zwischen diesen beiden Menschen, die keine Worte hat. In der Erklärung zu diesem Bild heißt es: „Ergreifende Umarmung in Ruanda (Afrika) – das erste Wiedersehen zwischen Epiphanie und ihrer Nichte Uwimana, die als einzige ihrer Verwandten überlebt hat. Epipahnies Kinder wurden alle Opfer des Völkermordes in Ruanda.“
Schaut euch die Bilder an. In Ruhe. Und immer wieder. Manche haben nur ein einziges, manche mehrere und manche wechselnde Lieblingsbilder, je nach Lebenssituation. Aber jeder findet sein ganz eigenes, persönliches Herzensbild in diesem Bildband.
(Rezension, selbst gekauft – Werbung, da Markennennung)