Ein Märchen im Schnee

Es gibt so Tage, an denen möchte man sich nicht nur verkriechen, man tut es auch. Und das ist eigentlich gar nicht so verkehrt. Denn wenn die Welt eisig ist, dann darf man sich verstecken, man darf sich einkuscheln und wenn es anderen genau so geht, dann kann man sich gemeinsam verkriechen und sich gegenseitig Wärme spenden. Ein gutes Gefühl.

Genau dieses Gefühl transportiert das malerische Bilderbuch „Ein Märchen im Schnee“ vom niederländischen Künstler Loek Koopmans nach einem russischen Märchen, ab 2 Jahren, 32 Seiten, 2003 erschienen im Verlag Freies Geistesleben.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein Jäger und sein Hund gehen durch den Wald. Dabei verliert der Jäger einen seiner Handschuhe. Dieser Handschuh wird sogleich eine schöne Behausung für ein paar Waldbewohner sein. Wer da wohl so alles unterkommen mag? Freund oder Feind? Geht das gut?

Das Abenteuer spielt an einem einzigen Tag, an einer einzigen Waldstelle. Die dort herrschende Stimmung wird über die ruhigen und großflächigen Illustrationen eingefangen und zeigt uns Seite für Seite, wie der Wald und seine Bewohner von einem Wintereinbruch überrascht werden. Durch die konsistente und fast schon statische Darstellung der tierischen Handschuhbewohner im unteren Drittel der Illustrationen hat die Geschichte etwas sehr Beruhigendes und Beständiges. Es verändern sich nur das Wetter und die Größe der Tiere und somit auch des Handschuhs. So können bereits kleine Zuhörer*innen und Leser*innen der Geschichte sehr gut folgen und sich mit den Tieren identifizieren und der Fantasie freien Lauf lassen. Hoffnung und Zusammenhalt machen das Unmögliche möglich. So ein kleiner Handschuh kann ein großes Zuhause werden. Die Wiederholungen der spielerischen Tiernamen sowie das Zählen steigern die Spannung zusätzlich. Ein bisschen erinnert mich das Vorlesen an „Ich packe meinen Koffer“.

Eine weitere Besonderheit ist der Erzählstrang. Wir lesen eine Geschichte, in der etwas passiert, was jemand anderes zunächst nicht bemerkt hat. Wir verweilen also an dieser Stelle. Bis zuletzt die Auflösung erfolgt, denn so viel sei verraten, der Jäger mag seinen zweiten Handschuh genauso wie seinen ersten.

INSPIRATION:
Liebe Familien und Kitas, aufgepasst – zum Abschluss unseres Themenmonats „In Eis und Schnee“ haben wir noch ein paar Anregungen fürs gemeinsame Vorlesen. Wie wäre es im Anschluss mit ein paar Fragen für den Austausch zwischen Klein und Groß:
– Hätte der Hund den Handschuh nicht gefunden, welches Waldtier hätte noch reingepasst…
– Wo gehen die Tiere nun hin…

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Vielen Dank, lieber Verlag Freies Geistesleben, für dieses schöne Rezensionsexemplar – Werbung (Markennennung), unbezahlt

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