Bücher über Bücher handeln nicht immer vom Lesen oder von den papierenen Werken, die wir in den Händen halten, wenn wir lesen. Die Frage, wie denn eigentlich eine Geschichte entsteht, die wir dann in Buchform irgendwann in den Händen halten oder aber auch einfach von jemand erzählt bekommen, ist mindestens genauso spannend. Wie werden Ideen und Gedanken zu einer Geschichte, die lustig oder spannend, aufregend oder unterhaltsam ist? Wie schafft man es, dass das Erzählte einen roten Faden hat und bei den Lesenden und Zuhörer*innen keine Langeweile aufkommt?
Genau das sind Fragen, die sich auch Lola stellt. Lola ist sieben und soll in der Schule ihre erste Geschichte schreiben. Aber wie macht man das eigentlich? Wie gut, dass Papa Schriftsteller ist und Geschichten für Kinder schreibt. Denn ihn kann man fragen. Und so ist eine wundervolle Geschichte über das Schreiben von Geschichten entstanden, in der Vater und Tochter im Dialog gemeinsam überlegen,
- woher man die Ideen für eine Geschichte nimmt,
- wie eine Geschichte aus dem Alltag heraus entstehen kann,
- welche Struktur sie bekommt und
- wie man sie so schreibt, dass sie kurzweilig ist,
- was eine Pointe ist
- und warum neue Wörter zu erfinden nicht nur für die Geschichte toll ist, sondern auch noch Spaß macht.
Was ist eigentlich Li-te-ra-tur?
Hier wird das Erfinden einer Geschichte in Dialogform selber zur Geschichte. Und gleichzeitig bekommen wir die Geschichte erzählt, die sich Lola, mit den Hinweisen und Tipps von Papa, ausdenkt, weiterspinnt, verbessert, überarbeitet und natürlich auch zu einem Ende bringt. Eine Geschichte, die nicht nur über einen Elefanten handelt, der Handstand macht.
Leicht und luftig sind auch die farbigen Illustrationen, mal kleine Vignetten, mal größere Bildsequenzen, die sowohl die Dialoge zwischen Vater und Tochter als auch Lolas erfundene Geschichte darstellen und damit die dialogische Textform, die in zwei Farben dargestellt ist, zusätzlich auflockern. Mit der größeren Schrift, weiten Zeilenabständen und kurzen Kapiteln eignet sich dieses Buch ganz wunderbar für Erstleser*innen.
Und wie schreibt man eine Geschichte?
Noch mehr Spaß macht es bestimmt, dieses Buch gemeinsam mit jemandem zu lesen, nach dem Prinzip !”Erst ich, dann du”. Am besten mit jemandem, der sich ebenso für Ideen, Geschichten, Bücher, das Schreiben und Lesen begeistern kann, wie Lola und ihr Papa. Oder mit jemandem, der dafür begeistert werden soll. Denn spätestens mit dieser zarten, warmherzigen Geschichte über das Schreiben von Geschichten ist man motiviert, kreativ zu werden und sich selbst eine Geschichte auszudenken.
“Ein Elefant macht Handstand” von Markus Orths, Lola Orths und Kerstin Meyer (Illustrationen). Erschienen 2021 im Moritz Verlag. 96 S., ab 6 Jahre.
Eine Geschichte (nicht nur) über Elefanten, die Handstand machen.
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Danke, lieber Moritz Verlag, für dieses wundervolle Rezensionsexemplar – Werbung (Markennennung), unbezahlt und unbeauftragt