Das eigensinnige Ei

Und noch ein Buch über ein Ei, das sich ganz eigenständig – oder auch eigensinnig – alleine auf den Weg macht und dabei allerhand erlebt bis es endlich dort ankommt, wo es hingehört und sich vom eigensinnigen Ei zu einem wundervollen Vogel mausert.

„Das eigensinnige Ei“ von Milja Praagman, übersetzt aus dem Niederländischen von Maria Andrea Hoch. Erschienen 2024 im Verlag Freies Geistesleben. 32 S., ab 3 Jahre.

Dieses kleine eigensinnige Ei ist wirklich herzallerliebst: Alleine rollt durch die Landschaft, stößt an einen Stein und bekommt natürlich einen kleinen Knacks. Von nun an können wir als Beobachter:innen sowohl die Füße als auch das Gesicht des kleinen Schlawiners sehen, auch wenn der Rest noch “verpackt” in der Schale bleibt. So macht sich das eigensinnige Ei auf die Suche nach Mama-Ei und trifft verschiedene Tierkinder und dessen Eltern, doch keines davon gehört tatsächlich zum eigensinnigen Ei. Selbst beim Huhn ist es falsch und gerät dann auch noch in große Gefahr, bevor es von seinem Papa gerettet wird. Und dieser besonders imposante Vogel gibt seinem kleinen eigensinnigen Ei das Versprechen, dass auch das Ei sich noch mausern und schon bald ein ebenso prächtiger Vogel wird.

„Hallo, bist du Mama-Ei?“

Auf seiner Suche nach „Mama-Ei“ erinnert sich das verlorengegangene Ei daran, wie es bei Mama ist: Sie ist warm und weich, hat zwei Füße, ist lieb und hat immer noch einen Platz für jemanden. Doch als das Ei bei seiner Erkundung durch die Welt der anderern Tiere nicht Mama-Ei findet, sondern seinen papa entdeckt, ist es nicht enttäuscht, sondern freudig-überrascht! Genauso überrascht wie die Zuhörer:innen am Ende der Geschichte, denn erst da wird offenbart, welches Tier sich eigentlich unter der Schale versteckt hat.

Diese beiden Spannungsmomente sind gerade für die Kleinen der besondere Reiz der Geschichte: Sie lernen verschiedene Jungtiere kennen, warten gespannt darauf, dass das Ei endlich nach Hause findet und können aktiv mitraten, welches Tier denn da wohl die ganze Zeit auf der Suche nach seinem Nest ist. Gleichzeitig werden klassische Rollenbilder aufgebrochen, denn auch “Papas können alles!” – es braucht nicht immer die Mama für ein Happy End.

Welcher prächtige Vogel verbirgt sich wohl hinter dem eigensinnigen Ei?

Mit den ruhigen reduzierten Illustrationen, die vor einem flächig-farbigen Hintergrund je eine Doppelseite füllen und den kurzen Texten vermittelt dieses warmherzige Bilderbuch eine kraftvolle Geschichte vom Suchen und Finden, die Welt entdecken und nach Hause kommen, von Abenteuer, Neugier, aber auch dem Wunsch, zu sich selbst zu finden. Die strahlenden Farben, klaren Formen und starken Kontraste in den Illustrationen unterstreichen die Kraft dieser Geschichte.

Dieses Bilderbuch, dass mit all den Tierkindern in den Frühling, aber auch zu allen anderen Jahreszeiten passt, ist mit seinen Wendungen und den starken Illustrationen ein Hingucker und -leser.

Danke, lieber Verlag Freies Geistesleben, für dieses kraftvolle Rezensionsexemplar – Werbung (Markennennung), unbezahlt und unbeauftragt

Hier gelangt ihr direkt zu unserem Instagram Kanal:

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner